Bundesregierung – Handlanger im Vernichtungsfeldzug paraguayischer Urwälder!

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Laut FOCUS ONLINE vom 28. September 2023 finanziert die deutsche Bundesregierung mit die Rodung der Urwälder im Chaco Paraguays (Mit Millionen finanziert die Bundesregierung die Vernichtung des Regenwalds – FOCUS online): „die Deutsche Entwicklungsbank (DEG) hat möglicherweise aktiv zur Umweltzerstörung in Paraguay beigetragen“. Die Informationen dazu stammen von CORRECTIV. Der Gran Chaco – Südamerikas zweitgrößte Waldlandschaft wird zunehmend in einen löchrigen `Flickenteppich` degradiert, in dem riesige Agrarflächen (insbesondere Rinderweiden) dominieren. Der Fleischexport geht auch nach Deutschland.

Rinderweide im nördlichen Chaco, Foto: Bernd Wegener

Finanziert wurde dieser Kahlschlag auch mit Millionen-Hilfe der Deutschen Investitutions- und Entwicklungsgesellschaft, der in Köln ansässigen DEG, die dem Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) unterstellt ist. Die sich bis heute auswirkende nachhaltig-negative Naturlandschaftszerstörung fußt auf ein Geschäft, dass vor zehn Jahren (2013) abgeschlossen wurde.

Ayoreo-Jägergruppe Foto: RdN-Archiv

Einsam oder in kleinen Familien umherstreifend, von Monat zu Monat das Territorium wechselnd, versuchen im Chaco verschiedene fragmentierten Gruppen des Ayoreode-Völker in einem Zustand „freiwilliger Isolation“ zu überleben – in einer Szenerie der Verwüstung und des Verlusts ihrer Wälder und ihrer Flächen für Gärten. Sie hinterlassen Zeichen ihrer vielfältigen Existenz, anonyme Zeichen ihres stillen Kampfes gegen die ihnen von den modernen Nationen auferlegte Hegemonie. Als verstreutes Erbe eines Volkes, das unterworfen und dezimiert wurde, wandern sie durch die Wälder des Chaco, als ein Bild, das dem Bild des vom Kapitalfieber geschüttelten Kolonisators, des Neuamerikaners und in zunehmendem Maße auch dem Bild der ursprünglichen Bewohner der Region zuwiderläuft. Die Anwesenheit dieser Menschen weist weniger auf Brüche als auf Kontinuitäten hin; mit ihrer ständigen Suche, die zu bleiben, die sie sind, auf ihre eigene Zukunft setzend und nicht auf die Zukunft, die man ihnen mit der Zerstörung ihrer Ressourcen, ihres eami (Bezeichnung für die physische und symbolische Vielfalt der belebten Welt, der Wälder, Anbauflächen, Wasserläufe etc., samt allen Lebewesen) überstülpen will, trotzen sie der Welt der Moderne und des Postmodernismus.

Geht man vom 28. Breitengrad, 48 Minuten, als Südgrenze der festgestellten Markierungen aus, so ist der Landverlust der nomadischen Ayoreode-Gruppen während der letzten zehn Jahre sehr signifikant. 2004 gab es von dieser gedachten Linie aus bis zur Nordgrenze Paraguays ca. 476.700 Hektar abgeholzter Fläche. Im Februar 2014 betrug die abgeholzte Fläche etwa 2.539.000 Hektar. Das bedeutet einen Landverlust von 544 % im Verlauf von neun Jahren. Alarmierend ist jedoch, dass zwischen Dezember 2012 und Februar 2014 insgesamt 442.450 Hektar in Agrarland umgewandelt wurden. Das heißt, innerhalb von 14 Monaten verschwand fast die gleiche Landfläche wie zwischen 1927 (dem Jahr der Ankunft der ersten mennonitischen Siedler) und 2004, also in einem Zeitraum von 77 Jahren. Diese rasche Umwandlung ist nicht nur durch ihr Ausmaß gekennzeichnet, sondern auch durch eine extreme Zerstückelung der Wälder. Ein großer Teil der verbleibenden Waldflächen bestehen aus kleinen Inseln von wenigen Hektar (eine Auflage des Umweltschutzes) und Windschutzstreifen von höchstens 100 Metern Breite – es handelt sich also nicht um ursprüngliche Wälder. Hierdurch erhöht sich die die Fläche, die den Nomaden im nördlichen Chaco verloren gegangen ist, um mindestens 25 %.

Der wachsende Immobiliendruck aus dem Inland und dem Ausland lässt die noch freien Flächen Tag für Tag zusammenschmelzen, ohne Pufferzonen zwischen den Parks und den abgeholzten Gebieten übrig zu lassen. Die Suche nach Bodenschätzen – mit Konzessionen selbst innerhalb der Nationalparks – beschleunigt das Verschwinden nicht infiltrierter Gebiete, die den isolierten Gruppen erlauben, ein Leben ohne die Gefahr von Zusammenstößen, Feindseligkeiten oder gewalttätiger Verfolgung zu führen. Das, was hier passiert, führt unweigerlich in den Genozid / Ethnozid für die Nomaden der Ayoreode – und das mit Beteiligung Deutschlands über die DEG.