Menschenrechte: Schutz der Isolierten Völker Südamerikas

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2005 hatten sich in Belem (Brasilien, Bundesstaat Para) Organisationen und Personen zum ersten Internationalen Treffen zur Thematik „Zurückgezogen lebende indigene Völker Amazoniens und des Gran Chaco“ vom 8. bis 11. November versammelt. Ergebnis war die Internationale Allianz zum Schutz Isolierter Indigener Völker mit der entsprechenden Deklaration (s.a.: Naturvölker Nr. 41).  Die Allianz wollte mit ihrer Aktivität die Aufmerksamkeit der Regierungen der betreffenden Staaten auf die Situation der Isolierten und der Erstkontaktierten Naturvölker aufmerksam machen.

Über fünf Jahre ist es her, dass wir von Benno Glauser, Gründungsmitglied und langjähriger Hauptkoordinator der paraguayischen NGO Iniciativa Amotocodie (IA), der auch aktiv an der Gründung der Internationalen Allianz beteiligt war, erfuhren, dass die o.g. Allianz bereits seit Jahren nicht mehr existent ist. Damit einher ging ein bedeutender Verlust zum Schutz dieser Völker bzw. Gruppen von ihnen. Zählen gerade sie zu den gefährdetsten Kulturen unserer Erde. Mit Hoffnung gestartet, fehlte es an Kraft und Willen die Institution am Leben zu halten. Ein überaus herber Rückschlag für diese überaus fragilen und oft auch sehr kleinen Populationen in den Tropenwäldern des Subkontinents.

Eine Wende in dieser negativen Tatsache trat 2017 mit Bildung der Internationalen Arbeitsgruppe für indigenen Völker und Erstkontakt (GTI PIACI)[1] ein, die 2019 mit ihrem ersten Produkt, dem regionalen Bericht „Indigene Völker in Isolation im Amazonasgebiet und dem Gran Chaco: Territorien und Entwicklung“ in die Öffentlichkeit ging und schließlich in der Deklaration von Lima vom 11. Oktober 2019 formalisiert wurde. Ziel ist es, die Situation der Verletzlichkeit indigener Völker in Isolation und Erstkontakt sichtbar zu machen und wirksame Maßnahmen zum Schutz und der Verteidigung ihrer Rechte auf lokaler, nationaler, regionaler und internationaler Ebene zu ergreifen.  

Im Dezember 2022 leitete die Iniciativa Amotocodie. die Versammlung der Internationalen Arbeitsgruppe für indigene Völker in Isolation und Erstkontakt (IWG/IWCIP), die in Asunción stattfand. Daran nahmen 45 Vertreter von Organisationen indigener Völker aus Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Peru, Surinam und Paraguay teil (s. Titelbild. Gruppenfoto). Eine Delegation von acht Vertretern des Ayoreo-Volkes aus Paraguay war an der Veranstaltung ebenfalls anwesend.

Die IA engagiert sich in diesem Netzwerk mit der Absicht, das Verständnis zu fördern und das internationale Unterstützungsnetzwerk für das Volk der Ayoreo zu stärken. Die IA ist daher Teil davon als Gründungsmitglied der GTI/PIACI, die 2017 von PIACI-Unterstützungsorganisationen und Organisationen indigener Völker aus all jenen Ländern gegründet wurde, in denen die oben genannten Völker leben.


[1] Das Netzwerk der Grupo Trabajo International (GTI) / Pueblos Indígenas en Aislamiento y Contacto Inicial (PIACI) umfasst gegenwärtig 15 indigenen Organisationen und Nichtregierungsorganisationen aus acht Staaten in Südamerika https://www.pueblosaislados.org.