Die Hadzabe sind Ostafrikas letzte Jäger und Sammler FOTOS: DAUDI

Munguli ist ein Dorf im Bezirk Mkalama in der Region Singida. Das Dorf wurde im Jahr 1970 gegründet und umfasst eine Fläche 30.248 Hektar. Während der Gründungszeit wurde das Gebiet vom Volk der Hadzabe bewohnt, aber ihre Zahl ging immer weiter zurück, da andere Ethnien (Ackerbauern sowie Hirtennomaden) immer weiter in ihr Land eindrangen und sie dazu zwangen, in andere Gebiete wie das Yaeda-Tal und das Gebiet um den Eyasi-See auszuweichen. Dieses ebnete den Weg für andere ethnische Gemeinschaften aus der Nachbarschaft, in Munguli einzuwandern und sich dort dauerhaft niederzulassen mit wirtschaftlichen Aktivitäten der Landwirtschaft und Viehzucht.

Die Hadzabe leben heute nur noch im Unterdorf Kipamba. Nach den verfügbaren Aufzeichnungen und laut Volkszählung beläuft sich ihre Zahl dort auf 166 Personen, von denen 78 männlich und 88 weiblich sind, die sich in 78 Familien untergliedern. Diese Aufzeichnungen sind sowohl im Dorfbüro als auch in der Bezirksverwaltung erhältlich. Andere Gemeinschaften, die in dem Dorf leben, sind die Hirtennomaden der Datoga, Sukuma und Nyisanzu.

Mit Unterstützung der Regierung wurde über unsere Partnerorganisation Ujamaa Community Ressource Team (UCRT) der dörfliche Landnutzungsplan erarbeitet und 2019 abgeschlossen. Die Dorfgemeinschaft konnte ihr Land somit für verschiedene Nutzungen reservieren, darunter auch für das Waldgebiet, das nun von den Hadzabe für ihre traditionellen Zwecke genutzt werden wird.

Das neue Landtitel-Gebiet der Kipamba Hadza (orange Fläche)

Gemeinsam mit dem Distriktrat hatten die Hadzabe-Leute UCRT um Hilfe bei der Beschaffung einer Bescheinigung über traditionelle Nutzungsrechte gebeten. In Anbetracht der Notwendigkeit und Bedeutung von Landbesitz und der Landnutzung für diese Minderheit erklärte sich UCRT bereit, den Prozess zu unterstützen und die Kosten auf Dorf-, Bezirks- und Regionalebene dafür zu übernehmen.

In 2021 konnte die Bescheinigung über die gewohnheitsmäßigen Nutzungsrechte wurde für das Waldgebiet des Dorfes erstellt und der Hadzabe-Gemeinschaft. Übertragen werden. Dies bedeutet, dass die Hadzabe von Kipamba nun Eigentümer des Gebiets ist und für ihre traditionellen Nutzungen, z. B. Jagen und Sammeln zur Verfügung steht. Die Größe des Landes nach dem CCRO umfasst 1.645 Hektar.

UCRT plant nun, das Dorf und den Bezirksrat bei der physischen Abgrenzung (Demarkierung) des CCRO-Gebietes des Hadzabe-Waldes zu unterstützen. Ebenso bei der Aufstellung von Schildern zu den verschiedenen Landnutzungsarten im Dorfgebiet. Dies wird den Dorfbewohnern helfen, zwischen den verschiedenen Nutzungen zu unterscheiden und somit Konflikte um Land zu reduzieren.

Worte des Gemeindeführers der Hadzabe: „Heute fühlen wir uns wie von extremer Kälte bedeckt. Das gesamte Land des Dorfes war einst in unserem Besitz, aber heute bewohnen wir nur noch einen sehr kleinen Teil davon. Trotzdem sind wir UCRT und dem Distriktrat dankbar für die Unterstützung bei der Sicherung dieser Waldfläche für unsere Nutzung. Das heutige Ereignis ist der Beginn einer neuen Hoffnung. Diese Urkunde gibt uns die Macht und die Rechte, unser Land zu kontrollieren, um unseren Lebensunterhalt zu verbessern. Ohne Land sind wir keine echten Hadzabe. Wir bitten UCRT, uns weiterhin in Landfragen zu unterstützen„, so Edward Mashimba, Anführer der Hadzabe

RdN unterstützt den Landerwerb für die Hadzabe und bittet um diesbezügliche Spenden (Spendenkennwort: „Hadzabe“).