von FdN/ETAN, 16. Dezember 2011
Aborigines haben einen großen Sieg errungen nach einem langen Kleinkrieg gegen das geplante Woodside Gas-Hub-Projekt bei James Price Point an der westaustralischen Kimberley Küste. Ein Richter am Obersten Gerichtshof von Wayne Martin bestätigte ein Urteil zugunsten der Goolarabooloo Aborigines mit der Feststellung, dass die Regierung von Westaustralien illegal gehandelt hat, als sie Grundstücke der Goolarabooloo Aborigines für das geplante Gas-Hub-Projekt enteignen wollte. Das betreffende Land beherbergt Grabstätten der Aborigines und es ist Teil eines Liederzyklus, die entscheidend für das Leben und die Kultur der Goolarabooloo sind. Ein Liederzyklus ist eine oral vererbte Karte, mit zeremoniellen Stätten, saisonalen Gerichten, Orten für Bäume, Sträucher, Ocker, Land und Wasser, die alle notwendig sind für die „Erhaltung von Leben sowohl für Mensch und Tier“ sagen die Goolarabooloo.
Der Hüter des traditionellen Wissens der Goolarabooloo Aborigines, Joseph Roe, sagte kürzlich gegenüber ABC Radio, dass James Price Point „ein besonderer Ort … für mich und mein Volk“ ist, weil dort eine Song-Linie durchläuft. Das Gebiet ist wichtig für die Einweihungen der jungen Männer und andere kulturelle Zeremonien, auch als „geheime Männersache“ bekannt. Ohne sie wäre Goolarabooloo Kultur nicht Existent.
Das Gericht in Wayne Martin steht nicht gerade an Seite mit der Goolarabooloo Kultur; sein Urteil wurde mit einem Formfehler von Seiten der Regierung begründet. Die Regierung ist leider in der Lage dies zu umgehen und einfach einen neuen Antrag zu stellen, wie das Gericht anmerkte. Westaustraliens Premier Colin Barret erklärte, dass seine Regierung dies auch tun werde. Dennoch erlöschen mit dem Urteil alle Entscheidungen und Vereinbarungen, die gemacht wurden seit die erste Akquisition im September 2010 öffentlich wurde. Eine gute Ausgangssituation für die Aborigines.
Das schließt eine umstrittene Milliarden-Dollar-Abfindung ein, mit der die Goolarabooloo Völker von der Regierung unter Druck gesetzt worden sind. Unter der Androhung von Enteignung wurde mit den Goolarabooloo „vereinbart“, dass sie ihre Landrechte für die Laufzeit des Projekts verkaufen. Jetzt ist diese „Vereinbarung“ wieder aufgehoben und die Goolarabooloo Aborigines haben eine zweite Chance, ihr Land zu verteidigen und sich gegen eine Regierung zu wehren, die sich nicht um die Goolarabooloo Kultur schert, geschweige denn den Schutz ihrer Rechte als indigene Völker anerkennt.
Mehr Infos zu Goolarabooloo Aborigines: http://www.goolarabooloo.org.au/