Malaysia Kein Umweltschutz ohne indigene Völker
Tropischer Regenwald im Land der Jakun, Ostmalaysia

WWF- Verletzung der Menschenrechte durch verfehlte Nationalparkpolitik

Ob im Regenwald von Amazonien oder Malaysia, ob in den Steppen des südlichen Afrikas oder in der Tundra des Nordens, Menschen, Tiere und Pflanzen sind von einander abhängig und ergänzen sich. Leider wird das bei der Schaffung von Nationalparks nicht berücksichtigt. Die eigentlichen Bewohner der zu Nationalparks erklärten Regionen werden umgesiedelt und verlieren ihre Heimat, in der sie oft schon seit tausenden von Jahren leben. Andauernde Verletzung der Menschenrechte durch verfehlte Nationalparkpolitik ist traurige Realität.  Und das ist völlig unverständlich. denn niemand schützt die Umwelt so gut, wie indigene Völker. Sie können ihre traditionelle Lebensweise nur in einer intakten Natur fortführen. Im Gegensatz zur westlich-kapitalistischen Gesellschaft sägen sich Naturvölker nicht den Ast ab, auf dem sie sitzen. Und anstatt von diesen Menschen zu lernen, werden sie von den Regierungen der Nationalstaaten, von Wirtschaftsunternehmen und Umweltschutzorganisationen wie dem WWF durch komplett verfehlte Nationalparkpolitik ihrer Lebensgrundlage beraubt

Kein Umweltschutz ohne indigene Völker
Baka Familie im Regenwald

Ranger des WWF vertreiben indigene Baka

Zum Beispiel beim Nationalparkprojekt Messouk Dja im Kongo. Dort vertreiben Ranger des WWF die indigenen Baka von ihrem angestammten Land. Die Menschen werden misshandelt , teilweise getötet und verelenden in Lagern am Rande irgendeiner Straße. Das gleiche geschieht mit den Batwa in Uganda und Burundi. Dabei besagt das Völkerrecht, dass solche Projekte nur mit Zustimmung der Menschen durchgeführt werden können. Der WWF hat nicht die Zustimmung der dort lebenden Menschen eingeholt und somit gegen Völkerrecht verstoßen. Bewaffnete Ranger sperren den Wald ab und lassen die Baka nicht mehr hinein. Dabei sind die Baka abhängig vom Wald. Es ist ihr Lebensraum, aus dem sie Nahrung und Medizinalpflanzen beziehen. Gleiches geschah 2016 im Lobeke Nationalpark in Kamerun. Auch in Indien wurden vom WWF im Namen des Tigerschutzes Ureinwohner der Ethnien Korku und Gond aus den Satpura-Bergen vertrieben, weil dieses Land dem Satpura Nationalpark angegliedert werden sollte.

In Malaysia ist die Situation ähnlich. Dort wird ständig vom Staat und der Palmöl- und Bergbauindustrie gegen Menschenrechte und Naturschutz verstoßen. In Schutzgebieten wird der Regenwald abgeholzt, um beispielsweise  Kautschukplantagen anzulegen, während die Jahut, in deren Gebiet das momentan geschieht, nicht zum Pflanzen sammeln in den Wald dürfen. 

Nuun , Heiler aus Kq Penderas
Nuun und seine Frau , Kräutersammler und Heiler vom Volk der Jahut, Kg Penderas, Pahang , Malaysia

Koloniales Denken

Aus Sicht des Umweltschutzes und der Artenvielfalt ist es nicht nachzuvollziehen, warum Indigene wegen der Schaffung von Nationalparks aus ihrer Heimat vertrieben werden und ihr traditionelles Land verlassen müssen. Inzwischen weiß man, dass die Artenvielfalt in Gebieten, in denen indigene Völker ihr traditionelles Leben führen können, sogar höher ist, als in Nationalparks ohne Urbevölkerung. Mal abgesehen davon, dass es eine brutale Verletzung der Menschenrechte ist, den Menschen ihren Lebensraum zu nehmen. Es ist koloniales Denken, dass immer noch bei der Schaffung von Nationalparks eine Rolle spielt. Dieses koloniale Denken setzt im Grunde die Vertreibung und Ermordung indigener Völker durch Kolonialisten und Eroberer fort. Aber jetzt im Namen des Umweltschutzes.