Sonderausstellung im Naturkundemuseum (NATUREUM), Schlossfreiheit 4, 19288 Ludwigslust
Gegenwärtig gibt es ca. 8 Mrd. Menschen. Etwa 370 Mill. davon entfallen auf die 4.000 bis 5.000 indigenen Völker. Sie repräsentieren jedoch 95 Prozent aller Kulturen unserer Erde. Damit verbunden ist eine enorme Vielfalt an Sprachen, Glaubensansichten, Wirtschaftsformen, Sitten und Bräuchen. Doch ihr Überleben ist heute gefährdeter als jemals zuvor.Der Grund hierfür ist der Entwicklungspfad unserer `Hochzivilisation` mit ihrem Streben nach Macht und Profit. Dieser hat eine Eigendynamik entfaltet, die zu einer globalen ökologischen Krise führt. Heute richten in vielen Teilen der Welt die Ureinwohner ihren Protest gegen die Zerstörung ihrer Mitwelt (die wir lediglich als Umwelt wahrnehmen). Denn ihre Ethnien haben jedoch, sofern sie nicht ihrer traditionellen Kultur entfremdet sind, ein über Jahrtausende tradiertes Wissen. Viele von ihnen sind heute bereit, dieses Wissen an uns weiterzugeben. Nur lassen wir sie nicht oder kaum zu Gehör kommen. Schon deshalb ist es Bernd Wegener wichtig über indigene Völker und über ihre Situation zu informieren.
Die diesjährige Sonderausstellung Im NATUREUM ist deshalb den indigenen Völkern gewidmet und stammt von Bernd Wegener. Er ist seit 1995 in der Menschenrechtsorganisation „Rettet die Naturvölker“ e.V. aktiv, die in Ludwigslust ihren Sitz hat. Reisen in den letzten drei Jahrzehnten führten Bernd Wegener zu Ureinwohnern in Nord- und Ostafrika, Nord- und Südamerika sowie Südostasien. Dabei erwarb er auch ethnologische Sammlungsstücke, die in der Ausstellung gezeigt werden. Als Ergänzung zu den Kulturgütern der jeweiligen Völker gibt es Informationstafeln, die die traditionelle Kultur, Lebensraum und gegenwärtige Situation verdeutlichen.
Im Anschluss an die Eröffnung am Dienstag, den 25. März 2025, 18:00 Uhr, berichtete Bernd Wegener auch über die Unterstützung von Rettet die Naturvölker e.V. für indigene Völker im Amazonas-Gebiet (Brasilien, Ecuador), im Gran Chaco (Paraguay), Rift Valley (Tansania), Halbinsel Malakka (Thailand, Malaysia) sowie den Südseeinseln Neuguinea (West Papua) und Espiritu Santo (Vanuatu).
Die Sonderausstellung ist bis zum 31. Oktober im NATUREUM zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen. Das Museum ist in der Regel an Feiertagen und am Wochenende in der Zeit von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt 4 € (Kinder jeweils die Hälfte).
Blick in eine der Schauvitrinen
Titelfoto: Ahnenbildnis (Neuguinea), Holzschnitzwerk, verziert mit Kauri-Schneckenschalen als Augen