Akie – Sieg im Kampf der Landsicherung für Jäger und Sammler-Ethnien!

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Die Akie sind neben den Hadzabe und Sandawe eine der drei Sammler- und Jägerethnien in Tansania. Beheimatet sind sie im Süden der Massai-Steppe, die dort breit eingestreut in einigen Gebieten leben, wobei die Meisten im Hauptgebiet von Kibaya & Kijungu anzutreffen sind. Sie gehören unterschiedlichen ethischen Herkünften und Sprachen an. Die größte ist die der Kalenjin-Gruppe (Nilo Hamitic). Die Akie betreiben – im Gegensatz zu den Hadzabe – auch eine kleine bäuerliche Landwirtschaft und halten etwas Vieh, aber sie jagen und sammeln laut unserem Partner Daudi (2015) mehr als die Sandawe. Honig ist für die Akie ein überaus begehrtes Sammelprodukt, welches auch zu Bier vergoren wird. Ein großes Problem ist für sie der Landverlust, insbesondere verursacht durch die Massai. Hiermit einher geht auch die Verknappung des Zugriffs auf Wasser.  Aber auch Jagdwild schwindet, bedingt durch Wilderei / Fremdjäger. Für ihr kulturelles Überleben sind Landrechte unabdingbar.

Laut Wikipedia wird für das Jahr 2000 eine Population von 5.268 Personen angegeben.

Landrechte: Trotz intensiven Engagements von unserer Partnerorganisation UCRT konnte es nicht geschafft werden die Migration von Bauern im Bereich Naipilokonya zu stoppen, trotz Ausgaben von ziemlich viel Geld um ein Stück Land für diese Akie zu sichern. Aber es gelang jedoch, die Akie von Ngapapa und beide Kitwai A & B zu sichern, mit mindestens einigen tausend Hektar, die sich nun im Prozess der Festlegung der CCROs (Certificate of Customary Right of Occupancy) befinden (Daudi 2015).

Daudi 2021: „Die Landrechtsarbeit war so sehr politisch, dass es Jahre gedauert hat, und die CCROs erst im Dezember 2018 veröffentlicht wurden. Der Landdruck auf Ngapapa und Napilokonya war groß, so viele Bauern, darunter Personen aus der Eliteklasse – Politiker und Großunternehmen, die Land in ihren Gebieten haben wollten. Das Ergebnis ist, dass es Jahre dauerte, bis CCROs für sie geklärt wurden. Fazit ist, dass diese Akie dadurch in der Zwischenzeit 90 % ihres Landes verloren. Ihre CCROs sind jetzt nur noch 1.000 plus Hektar für Napilokonya. Ngapapapa umfasst deutlich weniger.

Die zweite Initiative war die Sicherung des Landes für die Akie von Kitwai. Dies war mit zwei CCROs für 3.400 ha und 6.036 ha erfolgreicher.

Die dritte & aktuelle Initiative ist die Identifizierung weiterer Akie-Gemeinschaften – viele haben Ezekiel von UCRT angerufen und um Hilfe bei der Landsicherung gebeten. Sieben Gemeinschaften wurden identifiziert und die Kommunikation mit ihnen und ihren jeweiligen Dorfregierungen hat begonnen, um schließlich CCROs für so viele von ihnen wie möglich zu gewinnen. Diese Arbeit ist im Gange.“

UCRT, 5.5.2021: „Bei den Akie wurde im Dorf Kinua Village haben wir Aufklärungsarbeit über Landrechte betrieben, damit sie die Wichtigkeit erkennen und sich selbst engagieren können, damit sie ihren halbnomadischen Lebensstil beibehalten können. Die Vertreter der Gemeinschaft wurden geschult damit sie die Interessen der Gemeinschaft besser vertreten können und die richtigen Entscheidungen treffen können.“

UCRT Newsletter März 2023: „Die Kinua-Gemeinschaft hat vor kurzem ein Gerichtsverfahren gewonnen, bei dem es um 72 Acres (= 29,1374 Hektar) Land ging, die von einem versuchten Landdiebstahl bedroht waren. Die 200 Mitglieder zählende Gemeinde mobilisierte sich selbst, indem sie zum Büro des Bezirkskommissars marschierte, um die Absicht des Landraubes mitzuteilen. Als der Fall vor Gericht kam, verteidigte die Gemeinschaft erfolgreich ihr CCRO-Gebiet, und das Gericht befand den Versuch für unrechtmäßig. Ein großer Sieg für die Akie-Gemeinschaft, der die Kraft der Einigkeit und die Widerstandsfähigkeit des CCRO-Modells zeigt.“

Hinweis: UCRT und CCRO: Daudi Peterson und Dismas Partalala gründeten 1998 die Nichtregierungsorganisation Ujamaa Community Ressource Team(UCRT). CCROs sind Landnutzungspläne, die Genehmigungsstufen (Kommune, Bezirk, Distrikt, Regierung) durchlaufen und mit der Vergabe von einklagbaren Landrechten verbunden sind.