Klimaschutz nur mit indigenen Völkern

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kinder der batek
Kinder der Batek, Malaysia. Foto: Arne Salisch

Vom 31.10. bis zum 12.11. findet die Weltklimakonferenz in Glasgow statt. Obwohl es immer mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit dringt, dass indigene Völker die besten Umweltschützer sind und Klimaschutz nur mit indigenen Völkern gemeinsam möglich ist, werden sie weiterhin unterdrückt, drangsaliert und ausgerottet. Ihnen wird ihr Land geraubt und ausgebeutet, um unsere Konsumgesellschaft zu finanzieren und dem grenzenlosen Profitstreben des weltweiten Raubtierkapitalismus zu dienen. Uralte Kulturen werden vernichtet und unschätzbares Wissen geht verloren.

Dorf der Batek
Dorf der Batek im Regenwald Malaysias. Foto:Arne Salisch

Gelebter Klimaschutz durch traditionelles Leben.

In Gebieten, in denen die Landrechte der indigenen Menschen respektiert werden und diese ihr traditionelles Leben führen können, wird wesentlich weniger Wald abgeholzt. Viele Tier- und Pflanzenarten, die sonst schon längst ausgestorben wären, bleiben erhalten. Das ist gelebter Klimaschutz. Eine im März 2021 veröffentlichte Metastudie der Welternährungsorganisation beweist dieses. So ist laut dieser Studie die Abholzungsrate in indigenen Schutzgebieten nur ein Drittel so hoch wie in anderen Gebieten vergleichbarer ökologischer Beschaffenheit.

Indigene Völker haben eine lebendige Beziehung zu dem Land, auf dem sie leben. Sie achten die Erde selbst als lebendiges Wesen. Sie nehmen nur soviel aus der Natur, wie sie zum Leben brauchen.

Naturvölker können im Kampf gegen den Klimawandel eine Schlüsselrolle spielen. Es ist von elementarer Wichtigkeit, dass ihre Stimme auf der Weltklimakonferenz gehört wird.

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Temiar in Kelantan,Malaysia kämpfen gegen Abholzung des Regenwaldes. Foto: Jefri Yangman

Trotzdem gehen die Regierungen der Nationalstaaten weltweit gegen sie vor. Das bekannteste Beispiel ist Brasilien, wo unter dem Präsidenten Bolsonaro die Abholzung des Amazonasregenwaldes nie gekannte Ausmaße erreicht hat. Aber auch in fast allen anderen Ländern, in denen sich noch natürlich lebende menschliche Gemeinschaften finden, werden diese durch die Politik der Regierungen und den Einfluss großer Konzerne unterdrückt und vernichtet. Ob nun in Paraguay, im Kongo oder auf Borneo, die wirtschaftlichen Interessen weltumspannender Konzerne sind verantwortlich für Umweltzerstörung, Tod und Elend indigener Menschen.

Die Regierungen weltweit sind aufgerufen, die Landrechte der indigenen Völker zu wahren und ihre Kulturen zu schützen. Diese liegt letztendlich im eigenen Interesse der Regierungen dieser Länder

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Jäger der Hadzabe am Lake Eyasi. Foto: Steffen Keulig

Die Aktivitäten von „Rettet die Naturvölker e.V.“ fokussieren sich genau auf diese Thematik. Durch unseren Einsatz für die Landrechte indigener Völker haben wir in verschieden Teilen der Welt dazu beigetragen, die Landrechte unserer indigenen Kooperationspartner zu schützen. Die Auswirkung auf die Umwelt ist unmittelbar sichtbar. So wurden die Schutzgebiete der Hadzabe in Tansania so ausgewählt, dass ein Wildlife Korridor von der Ngorongoro Conservation Area bis südlich des Lake Eyasi gebildet wurde. Dadurch findet wieder eine Migration von Wildtieren in das Stammesland der Hadzabe statt. In Malaysia bekommen die Orang Asli mit unserer Hilfe Grundbesitzkarten für ihre angestammten Siedlungsgebiete. Wo dann die Landrechtsprozesse gewonnen wurden, können die Indigenen ihr Land wieder auf traditionelle Weise nutzen und so die Umwelt erhalten und ihre Kultur bewahren.

Bitte spenden Sie jetzt und unterstützen Sie so den Kampf gegen Klimawandel, Artensterben, Ökozid und für das Leben und die Rechte der Naturvölker!