Download des Appells (PDF) an die Bundesregierung

Zunehmend hat die Weltöffentlichkeit begriffen (auch aufgrund der Proteste unserer Jugend/Fridays for future), dass endlich aktiv gehandelt werden muss, damit das Klima nicht „kollabiert“ (Verhinderung der Erderwärmung). Die Waldbrände in diesem Sommer im Amazonasgebiet Brasiliens haben die Weltöffentlichkeit darüber hinaus alarmiert. Sieht man doch dieses Inferno als deutliche Gefahr für eine weitere Weltklimaverschlechterung.
In den Nachbarländern Bolivien und Paraguay standen ebenfalls große Areale in Flammen, so im „kleinen Bruder“ der Amazonasregion, dem ca. 100.000.000 Hektar großen Gran Chaco. In Bolivien brannten 750.000 Hektar Land. 324.826 Hektar wurden im Chaco Paraguays zerstört. Am stärksten betroffenen waren Cerro Chovoreca und Río Negro (Paraguay.com/Npy.com/Npy.com).
Der Gran Chaco ist Südamerikas zweitgrößte Waldlandschaft. Nach einer Studie der University of Maryland (2013) gehört der Gran Chaco zu den Gebieten mit der weltweit höchsten Waldzerstörungsrate, inzwischen mit Spitzenwerten > 2.200 ha/Tag (Staatsterritorien: Argentinien, Paraguay, Bolivien und Brasilien). Die meisten Rodungen davon entfallen auf Paraguay, zunehmend verursacht insbesondere durch große Agrarbetriebe. Sie betreiben Rinderwirtschaft oder bauen, wo es die Feuchteverhältnisse zulassen, zu meist Monokulturen wie Soja für den Export an („Eiweißfuttermittel“ für hiesige Massentierhaltungen).
Der Chaco beheimatet eine außergewöhnliche Flora und Fauna und ist darüber hinaus Heimat indigener Völker, u.a. nomadisieren dort Angehörige der Ayoreode als Wildbeuter mit einfachem Gartenbau. Sie sind die am südlichsten auf unserem Planeten lebenden Menschen in freiwilliger Isolation und brauchen dringend jeglichen Beistand fürs kulturelle und physische Überleben.
All das macht das zweitgrößte Ökosystem Südamerikas zu einer Region von unschätzbarem Wert. Doch durch die Umwandlung der Urwälder in Agrarland ist es eines der am meisten bedrohten Ökosysteme. Laut Informationen der Umweltorganisation Guyra Paraguay betrug der durchschnittliche Waldverlust im Chaco in Paraguays alleine im Mai 2019 durch Umwandlung in Agrarfläche 23.827 Hektar. Eine mehr als bittere Realität, die Naturlandschaften und Naturvölker dort gemeinsam sterben lässt – von der Weltöffentlichkeit (im Gegensatz zum Amazonasgebiet) kaum zur Kenntnis genommen!
Wir appellieren deshalb an die Bundesregierung, sich unverzüglich für den unbedingten Schutz der von Vernichtung bedrohten Urwälder und indigenen Völker des Gran Chaco einzusetzen.

 Urwaldrodung im Chaco Paraguays für Rinderfarmen Foto: Ubaldo Rene Gonzales

Liebe Mitglieder und Unterstützer,

bitte nutzt den Appell für folgende Adressaten:

Bundeskanzleramt

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Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) Bundesministerin Svenja Schulze, Robert-Schuman-Platz 3 , 53175 Bonn

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Auswärtiges Amt, Bundesminister des Auswärtigen Heiko Maas, Werderscher Markt 1, 10117 Berlin

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Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Bundesminister Dr. Gerd Müller, Dahlmannstraße 4, 53113 Bonn

Bitte hier klicken für eine Mail ans Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

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Antwort BMZ, 9.12.19

Antwort Auswärtiges Amt, 2.1.20

RdN-Antwort an BMZ, 17.1.20

Das BMU schwieg.