Seit der rechtsgerichtete Präsident Brasiliens Jair Bolosonaro im Amt ist, hat sich die Lage der Indigenen in Brasilien nochmals deutlich verschlechtert.
Angestachelt von der menschenverachtenden Polemik des Präsidenten, fühlen sich viele Bauern darin gestärkt, ihre eigenen Interessen auf Kosten der dort lebenden Urbevölkerung durchzusetzen. Als Reservat demarkierte Wälder werden abgebrannt, um anschließend Soja anbauen zu können oder das eigene Vieh darauf weiden zu lassen.

Was den im Amazonasbecken lebenden Urvölkern nun noch verstärkt droht, der Raub ihres Landes und die Zerstörung ihrer Kultur, müssen die Kaiowá-Guarani in Mato Grosso do Sul schon seit langer Zeit ertragen.
Die Kaiowá sind eine Untergruppe der Guaraní und umfassen laut „Instituto Sociobiental“ ca. 31.000 Angehörige. Von ihrem ursprünglich angestammten Land vertrieben, leben sie nun größtenteils in der Nähe großer Straßen oder in den Vortorten großer Städte. Hier betreiben sie mit einfachsten Mitteln Landwirtschaft, um sich selbst versorgen zu können.

            

Am 8. Juni wurde das Gebetshaus in der Kaiowá Gemeinde Jaguapiro, Dourados niedergebrannt. Der Täter konnte nicht identifiziert werden, doch mit hoher Wahrscheinlichkeit richtete sich sein Hass und seine Verzweiflung gegen die Schwächsten im Bundesstaat Mato Grosso do Sul den Indigenen.

Abgebranntes Gebetshaus
Abgebranntes Gebetshaus

„Rettet die Naturvölker e.V.“ hat am 23.8.19 eine Kooperationsvereinbarung mit den Kaiowá in Jaguapiro geschlossen, um möglichst schnell beim Wiederaufbau der „Casa de reza“ des Gebetshauses zu helfen.

Kooperationsvereinbarung RdN mit den Kaiowá, Dourados Jaguapiro
Kooperationsvereinbarung RdN mit den Kaiowá, Dourados Jaguapiro

Im folgenden sehen Sie ein Video in dem der spirituelle Führer der Gemeinde „Getúlio Juca“ und seine Ehefrau „Silva Alda“ über die Geschehnisse in Jaguapiro berichten und um Hilfe bitten.

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Getúlio Juca:

„Auf Portugiesisch heiße ich Getúlio Juca, ich arbeite als „Nhanderdu“ spritueller Führer, der Kaiowá hier in Mato Grosso do Sul. Wir sprechen hier über das Gebetshaus, das am 8. Juni um 8 Uhr morgens niedergebrannt ist. Dieses Haus von dem wir hier das Foto haben und 30 x 15 m misst, befindet sich in Dourados im Dorf Jaguapiru. Es ist ein zentraler Ort für die Kaiowá, der unsere Sprache und Kultur bewahrt und aus dem die Weisheit der Guarani Kaiowá stammt. Heute warten wir auf die Unterstützung des Projekts, mit deren Hilfe wir das Gebetshaus wieder aufbauen können.“

Alda Silva:

„Mein Name ist Alda Silva, ich bin 72 Jahre alt. Sie haben unser Gebetshaus niedergebrannt, wir sind obdachlos und traurig. Unsere Hoffnung beruht auf Ihrer Hilfe. Wir brauchen die Unterstützung, um das Gebetshaus wieder aufzubauen. Aber wir brauchen die Hilfe so direkt wie möglich. Vielen Dank für die Hilfe, die wir bereits erhalten haben, und für die Unterstützung durch die Lehrer Edna und Neimar. Bald wird Material für den Bau des neuen Gebetshauses eintreffen. Wir werden im Namen aller Unterstützer feiern.“

Das Gebetshaus ist das sprituelle Zentrum der Kaiowá und erfüllt verschiedenste Aufgaben diese sind unter anderem:

  • Aufnahme junger Menschen, die von zu Hause vertrieben wurden.
  • Empfang indigener Ereignisse
  • Es werden einheimische Tänze (Guaxiré) geübt und traditionelle
  • Gesänge (Guahu) unterrichtet.
  • Es werden Sozialhilfetreffen, Zustellung von Lebensmittelkörben, Treffen
    mit Vertretern der Justiz, Registrierung von Familien zur Erstellung von
    Dokumenten, Treffen mit FUNAI und Treffen mit SESAI abgehalten.
  • Medizinische Fürsorge für Menschen, die traditionelle Naturheilmittel
    suchen.
  • Fürsorge für Menschen, die spirituellen Segen suchen
  • Betreuung von Ratsuchenden.
  • Es enthält heilige Gegenstände wie Xiru, Mbaraka, Apyka, Jakaira-
    Maissamen.
  • Traditioneller Bildungsraum: traditionelle räumliche Orientierung und
    Positionierung nach Xiru, astronomischen Wahrzeichen.
  • Ort für die Aufrechterhaltung des Funktionierens des Kosmos durch die
    gesungenen Gebete der traditionellen Meister und für die
    Aufrechterhaltung der Kommunikation mit den Gottheiten (jára)

Helfen Sie den Kaiowá und unterstützen Sie die Arbeit von RdN durch eine Spende. Stichwort „casa de reza“.

Danke.[:en]Seit der rechtsgerichtete Präsident Jair Bolosonaro Präsident von Brasilien ist, hat sich die Lage für die Indigenen im Land nochmals deutlich verschlechtert.
Angestachelt von der rechtsgerichteten Polemik des Präsidenten, fühlen sich viele Bauern darin gestärkt, ihre eigenen Interessen auf Kosten der dort lebenden Indigenen durchzusetzen. Als Reservat demarkierte Wälder werden abgebrannt, um anschließend Soja anbauen zu können oder das eigene Vieh darauf grasen zu lassen.

Was den im Amazonasbecken lebenden Urvölkern nun noch verstärkt droht, der Raub ihres Landes und die Zerstörung ihrer Kultur, müssen die Kaiowá-Guarani in Mato Grosso do Sul schon seit langer Zeit ertragen.
Die Kaiowá sind eine Untergruppe der Guaraní und umfassen laut „Instituto Sociobiental“ ca. 31.000 Angehörige. Von ihrem ursprünglich angestammten Land vertrieben, leben sie nun größtenteils in der Nähe großer Straßen oder in den Vortorten großer Städte. Hier betreiben sie mit einfachsten Mitteln Landwirtschaft, um sich selbst versorgen zu können.

            

Am 8. Juni wurde das Gebetshaus in der Kaiowá Gemeinde Jaguapiro, Dourados niedergebrannt. Der Täter konnte nicht identifiziert werden, doch mit hoher Wahrscheinlichkeit richtete sich sein Hass und seine Verzweiflung gegen die Schwächsten im Bundesstaat Mato Grosso do Sul den Indigenen.

Abgebranntes Gebetshaus
Abgebranntes Gebetshaus

„Rettet die Naturvölker e.V.“ hat am 23.8.19 eine Kooperationsvereinbarung mit den Kaiowá in Jaguapiro geschlossen, um möglichst schnell beim Wiederaufbau der „Casa de reza“ des Gebetshauses zu helfen.

Kooperationsvereinbarung RdN mit den Kaiowá, Dourados Jaguapiro
Kooperationsvereinbarung RdN mit den Kaiowá, Dourados Jaguapiro

Im folgenden sehen Sie ein Video in dem der spirituelle Führer der Gemeinde „Getúlio Juca“ und seine Ehefrau „Silva Alda“ über die Geschehnisse in Jaguapiro berichten udn um Hilfe bitten.

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Getúlio Juca:

„Auf Portugiesisch heiße ich Getúlio Juca, ich arbeite als „Nhanderdu“ spritueller Führer, der Kaiowá hier in Mato Grosso do Sul. Wir sprechen hier über das Gebetshaus, das am 8. Juni um 8 Uhr morgens niedergebrannt ist. Dieses Haus von dem wir hier das Foto haben und 30 x 15 m misst, befindet sich in Dourados im Dorf Jaguapiru. Es ist ein zentraler Ort für die Kaiowá, der unsere Sprache und Kultur bewahrt und aus dem die Weisheit der Guarani Kaiowá stammt. Heute warten wir auf die Unterstützung des Projekts, mit deren Hilfe wir das Gebetshaus wieder aufbauen können.“

Alda Silva:

„Mein Name ist Alda Silva, ich bin 72 Jahre alt. Sie haben unser Gebetshaus niedergebrannt, wir sind obdachlos und traurig. Unsere Hoffnung beruht auf Ihrer Hilfe. Wir brauchen die Unterstützung, um das Gebetshaus wieder aufzubauen. Aber wir brauchen die Hilfe so direkt wie möglich. Vielen Dank für die Hilfe, die wir bereits erhalten haben, und für die Unterstützung durch die Lehrer Edna und Neimar. Bald wird Material für den Bau des neuen Gebetshauses eintreffen. Wir werden im Namen aller Unterstützer feiern.“

Das Gebetshaus ist das sprituelle Zentrum der Kaiowá und erfüllt verschiedenste Aufgaben diese sind unter anderem:

  • Aufnahme junger Menschen, die von zu Hause vertrieben wurden.
  • Empfang indigener Ereignisse
  • Es werden einheimische Tänze (Guaxiré) geübt und traditionelle
  • Gesänge (Guahu) unterrichtet.
  • Es werden Sozialhilfetreffen, Zustellung von Lebensmittelkörben, Treffen
    mit Vertretern der Justiz, Registrierung von Familien zur Erstellung von
    Dokumenten, Treffen mit FUNAI und Treffen mit SESAI abgehalten.
  • Medizinische Fürsorge für Menschen, die traditionelle Naturheilmittel
    suchen.
  • Fürsorge für Menschen, die spirituellen Segen suchen
  • Betreuung von Ratsuchenden.
  • Es enthält heilige Gegenstände wie Xiru, Mbaraka, Apyka, Jakaira-
    Maissamen.
  • Traditioneller Bildungsraum: traditionelle räumliche Orientierung und
    Positionierung nach Xiru, astronomischen Wahrzeichen.
  • Ort für die Aufrechterhaltung des Funktionierens des Kosmos durch die
    gesungenen Gebete der traditionellen Meister und für die
    Aufrechterhaltung der Kommunikation mit den Gottheiten (jára)

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Danke.