In der Ausstellung im Naturkundemuseum (NATUREUM) in Ludwigslust sind u.a. Schmuckketten der Maká präsentiert, die 1998 sowie 2008 von ihnen in Asuncion erwarb. Diese bestehen – im Gegensatz zu früher, wo Muschelschalen, gelegentlich Knochen und/oder Zähne auf Schnüre aufgefädelt wurden – heute aus Pflanzensamen. Der Hauptgrund liegt darin, dass die Maká seit längerer Zeit nicht mehr in ihrem angestammten Territorium wohnen, welches heute im Privatbesitz von weißen Immobilienbesitzern und Farmern ist. Das bedeutet, dass sie den Kontakt mit ihrem eigenen Kulturraum und damit auch mit dessen Pflanzen eingebüßt haben. Sie haben keinen Zugang mehr und beschaffen sich deshalb die Samen etc. für den Schmuck und die Ketten wo auch immer, bei Nachbarvölkern, in anderen Gegenden, auf dem Markt, zum Teil sogar von weit entfernten Orten.
Sie begannen mit der Herstellung von Kunsthandwerk für den Verkauf, als sie sich ab 1942 in der Colonia Fray Bartolomé de las Casas am rechtsseitige Rio Paraguay-Ufer gegenüber der Hauptstadt Asuncion niederließen, einem Ort, den sie vor Jahren verließen und heute in anderen nahegelegenen Ortschaften leben, insbesondere in Mariano Roque Alonso und in Qemkuket, in der Nähe von Puerto Falcón, das nicht wirklich zum Chaco gehört, sondern ein Ökoton mit anderen Eigenschaften ist. Andere Siedlungen befinden sich in Ciudad del Este und in der Nähe von Encarnación. Letztere beiden Orte liegen in Ost-Paraguay -. somit noch weiter entfernt ihrer historischen Heimat im Chaco am unteren Rio Pilcomayo.
Mit der Aufgabe der alten Heimat am unteren Rio Pilcomayo fand somit nicht nur eine grundlegende Änderung ihrer bisherigen Lebensart als semi-nomadisches Reitervolk, wo der Nandus als wertvolles Jagdwild galt, ein abruptes Ende. Dies betraf von nun an auch ihre materiellen Kulturgüter, die als Verkaufsobjekte zur Bestreitung des Lebensunterhalts dienen mussten. Heute verkaufen die Maká Kunsthandwerk, das von Guaraní- und sogar von Ayoreo-Gruppen hergestellt wird, insbesondere aber von den Nivaclé, Toba usw. Sie arbeiten nicht mehr mit Bromelien-Fasern, um Taschen herzustellen. Und die Taschen, die sie verkaufen, werden schon lange aus Baumwollstoffen gefertigt, die sie in Carapeguá vorbereiten und in die Siedlungen bringen oder dort kaufen; sie bereiten Zöpfe für die Manschetten vor, einige Anhänger usw., aber sie sind aus sehr bunter Baumwolle. Im Allgemeinen werden Armbänder, Halsketten und alle Schmuckstücke aus Material hergestellt, das in den chinesischen Geschäften im Mercado 4 gekauft wurde.
Schmuckkette: Es könnten Samen von Leucaena leucocephala (Weißkopgmimose), Fabaceae sein. Der Baum, der in Mexiko und Mittelamerika beheimatet ist, wird in warmen Regionen auf der ganzen Welt angebaut. In den Mennoniten-Kolonien und den Missionen und Dörfern im Landesinneren wird er immer angebaut, und bei den Wichí, Pilagá und Toba-Pilagá und wohl auch bei anderen ethnischen Gruppen werden aus den Samen Ketten gefertigt, die aus diesem Material hergestellt werden.
Schmuckkette: Samen der Palmdiestel? Es könnte aber von jeder einheimischen Palme oder einer der vielen kultivierten Palmen in der Umgebung Asuncions stammen.
Schmuckkette: Die größeren Kugeln könnten von Coix lacryma-jobi, Poaceae, stammen; dazwischen einige kleinere, dunkle, abgeflachte Samen, die an die Samen von Vachelia caven (Acacia caven), Fabaceae, erinnern. Wenn es sich nicht um diese Art handelt, könnte es durchaus eine andere verwandte Fabaceae sein.
Schmuckkette: Mit ziemlicher Sicherheit handelt es sich um Samen von Sapindus saponaria (Waschnußbaum), Sapindaceae. Die Schnur scheint eine Bromelienschnur zu sein, wie die Bindung und die Knoten zeigen. Es ist ein neotropischer Baum, der vom Süden der USA bis in den Norden Argentiniens verbreitet ist. Er besiedelt Feuchtgebiete und ist oft einer der Bäume der Galeriewälder in der Nähe von Wasserläufen.
Quelle: Pastor Arenas, Argentinien/Paraguay, 2025